Aktionen am Düsseldorfer Flughafen
Abschiebungen stoppen – Alle bleiben!
No Border Camp mit ausdrucksvollen Aktionen am Düsseldorfer Flughafen.
Kommt alle zur Demonstration jetzt am Samstag gegen die Abschiebecharter!!
Über 200 Menschen machten sich am Mittwoch, dem 18.7., von Köln auf den Weg, um ein erstes Zeichen des Nobordercamps gegen den Düsseldorfer Abschiebeflughafen zu setzen. Am Drehkreuz der von Frontex finanzierten Charter-Abschiebungen entstand drei Stunden lang eine Protestzone inmitten der Schalter von Air Berlin, derjenigen Airline, die ihre Flugzeuge wieder und wieder für Sammelabschiebungen von Roma zur Verfügung stellt. Und es soll nur ein „Warming up“, ein Vorgeschmack dafür gewesen sein, wenn wir jetzt am Samstag mit hoffentlich sehr viel mehr Menschen wiederkommen werden.
„Alle bleiben!“ lautete einer der zentralen Slogans am Mittwoch, übernommen von der Kampagne verschiedener Roma-Initiativen gegen die Abschiebecharter in Richtung Serbien und Kosovo. Eine im Terminal aufgebaute Ausstellung dokumentierte die untragbare soziale Situation von Roma-Familien in Serbien und im Kosovo, die nach bis zu 20jährigem Aufenthalt in Deutschland via Düsseldorf abgeschoben worden waren. Mehrere VertreterInnen der Roma schilderten eindrücklich die Abläufe sowie Hintergründe und prangerten dieses Unrecht an – in Redebeiträgen, die unter die Haut gingen und denen NoborderaktivistInnen wie auch etliche Flugreisende aufmerksam zuhörten. Über mehrere Stunden gab es ein kurzweiliges Programm mit Reden, Theater- und Musikdarbietungen, und immer wieder schallte „No Border, No Nation, Stop Deportation“ durch das Terminal.
Ein Vertreter von The Voice Refugee Forum protestierte gegen die Frontex-Charterabschiebungen nach Nigeria, drei Stewardessen stellten die Möglichkeit vor, wie sich Fluggäste aktiv einmischen können, wenn sie ZeugInnen von Abschiebungen werden. In einem Auszug des Theaters der Asylmonologe wurden die Erfahrungen eines äthiopischen Freunde vorgetragen, der zweimal seine Abschiebung selbst verhindert hatte. Eine Samba-Band sorgte zwischenzeitlich für Stimmung innerhalb und außerhalb des Terminals, wo vor allem mit TaxifahrerInnen gute Gespräche geführt wurden. Und viele nutzten das offene Mikrofon, um ihrer eigenen Betroffenheit und Wut über das Abschieberegime Ausdruck zu verleihen.
Doch diese gelungene Aktion am Mittwoch war nur ein Auftakt: am Samstag werden erneut die AktivistInnen vom Nobordercamp in Köln Richtung Düsseldorf aufbrechen. Aber auch aus anderen Orten wollen AbschiebegegnerInnen anreisen und den Flughafen gleichzeitig an mehreren Stellen in eine Protestzone verwandeln.
Bereits ab 11 Uhr wird es eine kleinere Kundgebung im Bereich B des Abflugterminals geben. Dort wird auch eine Pressekonferenz stattfinden. Inmitten der Air Berlin-Schalter sollen abgeschobene Roma per Video zu Wort kommen und bis 19 Uhr wird die Ausstellung von „Alle bleiben!“ erneut zu sehen sein.
Ab 12:30 Uhr wird sich gleichzeitig eine Demonstration am Fernbahnhof des Düsseldorfer Flughafens sammeln und vorbei an Gate Gourmet und Klüh – bekannt vor allem durch migrantische Arbeitskämpfe – sowie entlang des Abschiebebereichs am Tor 36 in und durch das Terminal ziehen.
Vakti te ushten! – It’s time to stand up! – Es ist Zeit aufzustehen!
Wir sehen uns am Düsseldorfer Flughafen.
Auf zur Demonstration gegen die Abschiebe-Charter in den Kosovo, nach Serbien, Mazedonien, nach Nigeria und anderswo!
Kommt alle am Samstag, 21.Juli 2012 um 12:30 Uhr zum Fernbahnhof Düsseldorf Flughafen.